Tag 30: Auf in die Berge
Mit dem Nachtbus gings von Meereshöhe bis in die
Andenstadt Huaraz auf 3100m Höhe. D.h. schon das pure Schleppen des Rucksacks
beschert einem Atemnot.
Huaraz ist der Ausgangspunkt für fast alle
Wanderungen in der Cordillera Blanca. Nach dem Himalaya die zweithöchste
Bergkette der Welt mit jeder Menge 6000er und DAS Trekkingparadies in
Südamerika. Wir wollten hier den 4-tägigen Santa Cruz Trek machen. Dieser gilt
als einer der schönsten Treks der Welt und ist ohne große Bergsteigerkenntnisse
zu schaffen.
Nachdem wir ausgeschlafen und gefrühstückt hatten,
wollten wir einen kleinen Akklimatisierungshike machen, um uns an die Höhe zu
gewöhnen. Dazu sind wir zur Laguna Vilcacocha hinaufgestiegen. Leider war diese
alles andere als schön und die Aussicht auch nicht berauschend.
Ausblick von der Laguna Vilcacocha |
Aber Test bestanden. Wir kamen gut mit der Höhe
zurecht, also konnten wir die richtige Wanderung für den nächsten Tag buchen.
Aylin und Thomas waren auch im Hostel und haben den Santa Cruz Trek ebenfalls
gebucht. Wir kannten also schonmal ein paar Leute.
Am Abend sind wir mit Aylin und Thomas Essen
gegangen und haben anschließend noch Proviant gekauft. Man hat so alles
Mögliche über das Essen auf dem Trek gehört... Und wir haben uns noch Mützen
besorgt, denn in den Bergen wird’s kalt.
Huaraz - eingekesselt von schneebedeckten Bergen |
Tag 31: Santa Cruz Trek Day 1
Santa Cruz Trek: Von Vaqueria nach Cashapampa |
In der Früh mussten wir erstmal zum Startpunkt
unseres Treks nach Vaqueria fahren. Das bedeutete etwa 2,5 Stunden
Schotterpiste in einem Minivan. Aber auf dem Weg dorthin hatten wir schon erste
Gelegenheit die Schönheit der hiesigen Berge zu genießen.
Immer wieder hingen wir und unsere insgesamt 9
Mittrekker am Fenster und waren tief beeindruckt von der Kulisse.
In Vaqueria angekommen gabs erstmal Mittagessen
und dann gings los. Insgesamt waren wir zu 11. Eine absolut internationale
Truppe mit Keila und Miles aus den USA, Jess aus Neuseeland, Beth aus England,
Thomas, Pauline und Arthur aus Frankreich und Aylin aus der Schweiz.
Naja es ging nicht wirklich los. Der Eseltreiber
war krank und konnte nicht kommen (Zelte, Proviant und Gepäck mussten wir zum
Glück nicht selber tragen). Also erstmal warten. Irgendwann war ein neuer
Eseltreiber gefunden, aber der musste seine Tiere erstmal finden und fangen.
Deshalb sind wir nur 1,5 Stunden bis zum Parkeingang gegangen und haben dort in
der Rangerstation gewartet anstatt weitere 2 Stunden bis zum ersten Campground
zu gehen.
Als dann die Esel kamen gab’s auch Abendessen,
das übrigens viel besser war als befürchtet. Geschlafen haben wir dann zu elft
in der Rangerhütte. War ganz schön eng.
Und super unbequem. Denn die Matratzen waren
super dünn, weshalb wir praktisch auf dem Boden schlafen mussten.
Tag 32: Santa Cruz Trek Day 2
Schon vor Sonnenaufgang mussten wir aufstehen,
Sachen packen und frühstücken, denn wir mussten ja die verlorene Zeit vom
Vortag aufholen.
Und heute sollte eh der anstrengendste Tag
werden, denn es ging von 3700m auf über 4750m. Also 1000 Höhenmeter an einem
Tag. Also los…
Zunächst ging es durch ein lang gezogenes Tal,
das uns auch schon eine tolle Aussicht auf schneebedeckte Gipfel bot.
Als es nach ca. 3 Stunden begann merklich
anzusteigen ging mir immer mehr die Luft aus. Ich konnte einfach nicht so recht
mithalten. In der Nacht hatte ich bisschen Husten und leichtes Fieber bekommen
und obwohl das Fieber weg war, musste ich dem Tribut zollen. Außerdem scheint
es so, dass ich an der Höhenkrankheit leide, denn es kamen noch Kopfschmerzen
dazu. Das machte den Aufstieg zum Pass für mich besonders anstrengend und ich
musste immer wieder Pausen einlegen. In denen konnten wir wenigstens die
fantastische Aussicht genießen.
Und die Sophie war immer hinter mir und hat die
ganze Zeit auf mich gewartet und mir sogar Gewicht abgenommen. Danke mein
Schatz.
Und dann war es geschafft! Der Gipfel des Passes
bei Punta Union war erreicht und somit der höchste Punkt des Treks. Hier gab es
natürlich eine besonders tolle Aussicht. Leider war es mittlerweile schon
leicht zugezogen.
Blick auf das Tal, aus dem wir gekommen sind |
Geschafft! Punta Union 4750m |
Lagune am höchsten Punkt der Wanderung |
Nach dem warmen und leckeren Mittagessen begaben
wir uns langsam an den Abstieg zu unserem Campground auf 4250m Höhe. Nach etwa
7 Stunden Gehzeit erreichten wir das dann auch.
Dort ging es mir dann zunehmend schlechter. Ich
fing an zu zittern und bekam wieder Fieber. Ich nahm ein paar Medikamente und
ging früh schlafen. Nachts wurde es dann richtig kalt. Bis zu -6°C. Sophie und
ich hatten 4 Lagen und 3 Paar Socken an aber es war trotzdem arschkalt. Die
harten Matratzen taten ihren Rest dazu, dass keiner viel Schlaf bekam.
Tag 33: Santa Cruz Day 3
Trotzdem sind wir gut gelaunt in den nächsten Tag
gestartet, denn in der Früh war der Himmel klar und somit das Panorama wieder
großartig.
Als erstes ging es nochmal leicht nach oben zum Aussichtspunkt auf den Alpamayo, den schönsten Berg der Welt..
Der Blick aus unserem Zelt |
Als erstes ging es nochmal leicht nach oben zum Aussichtspunkt auf den Alpamayo, den schönsten Berg der Welt..
Die Anderen haben noch einen Abstecher zu einer
Lagune gemacht, aber ich war viel zu langsam dafür. Sophie und ich haben
stattdessen noch etwas gechillt und uns dann langsam auf den Weg zum
Mittagessenspot.
Das Valley Santa Cruz |
Danach gings nochmal 4 Stunden bis unserem
Campground und die haben sich wirklich brutal gezogen. Es war zwar nicht mehr
so hoch aber mir gings den ganzen Tag nicht gut und so war das teilweise eine
echte Quälerei. Zum Glück war die Landschaft auch hier immer fantastisch und
belohnte einen für die Mühe.
Da 5 Leute den Trek in 3 Tagen gemacht haben und
somit nicht mehr übernachteten, hatte jetzt jeder 2 Matratzen und 2
Schlafsäcke. Wir bekamen also doch noch eine warme, weiche und erholsame Nacht.
Tag 34: Santa Cruz Trek Day 4
Von unserem Campground bis zum Ende des Treks
waren es nur noch gute 2 Stunden. Die konnte sogar ich gut bewältigen.
Um 2 waren wir dann wieder im Hostel, wo das
Highlight des ganzen Trips wartete: Die heiße Dusche.
Am Nachmittag sind wir dann noch mit Aylin,
Thomas, Poline und Arthur in die Stadt gegangen, haben was gegessen und Kaffee
getrunken und die Zeit bis zu unserem Nachtbus, der uns nach Lima bringen
sollte, totgeschlagen.
Insgesamt war der Trek ein tolles Erlebnis, mit
fantastischer Aussicht und netten Leuten. Es ist wirklich schade, dass es mir
nicht gut ging, weil ich das ganze so nicht voll genießen konnte. Ich hoffe,
dass die Sophie es wenigstens konnte. Aber ich würde es jedem empfehlen diesen
Trek zu machen. Es ist wirklich einmalig.
Den Trek ausklingen lassen |
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