Tag 235: Auf nach Kambodscha
Nach 10 Tagen in Südlaos ging es
nun von Don Det in das kleinste Land Südoastasien, nach Kambodscha. Nachdem wir
erfolgreich alle Grenzposten bestochen hatten, kamen wir am Abend nach 10
Stunden Busfahrt in der Hauptstadt Phnom Penh an.
Tag 236: Tuol Sleng und Killing
Fields
Dieser Tag stand ganz im Zeichen
der Schreckensherrschaft der Roten Khmer. Diese hatten Kambodscha zwischen 1975
und 1979 regiert und es geschafft innerhalb von 4 Jahren ein VIERTEL der
Bevölkerung auszulöschen. Ihr Ziel war die Errichtung eines Bauernstaates.
Jeder Mensch mit Bildung wurde zum Staatsfeind. Es reichte schon eine Brille zu
tragen, eine Fremdsprache zu sprechen oder einfach nur aus einer Stadt zu
kommen, um in einem der vielen Foltergefängnisse des Regimes zu landen. Das
brutalste davon hieß Tuol Sleng oder S-21 und das schauten wir uns heute an.
In einer ehemaligen Schule (alle
Schulen wurden abgeschafft, die Lehrer getötet) befindet sich dieses
Foltergefängnis. Ein sehr gut gemachter Audioguide brachte uns das Grauen
dieser Tage näher. Die meisten Wärter waren nicht einmal 18 Jahre alt und
ungebildet, da sie so einfacher zu manipulieren waren.
Ein bisschen Stacheldraht drumrum und schon wird aus einem Ort des Lernens einer des Grauens |
Ein Schulzimmer wird zur Folterkammer |
Die Gefangenen bei der Einlieferung - alles wurde genau dokumentiert |
Zu essen bekamen die Häftlinge
nur 6 Löffel dünnes Reisporridge am Tag und sie mussten die ganze Zeit
angekettet daliegen. Die Einzelzellen waren durch einfach gemauerte Wände
getrennte Klassenzimmer.
Aus Klassenzimmern werden Gefängniszellen |
Die Zelltüren erinnern eher an die Türen von Klohäuschen |
Aus den Zellen herausgelassen wurden die Häftlinge
nur, wenn sie gefoltert wurden. Dabei nutzen die Wärter alle nur erdenklichen
Methoden. Von auspeitschen, schlagen, treten über Waterboarding und Nägel
herausziehen und Elektroschocks war alles dabei.
Die Regeln für die Gefangenen Regel 6: Du darfst nicht schreien, während du gefoltert wirst |
Ein Häftling hat seine Folter gezeichnet |
Manchmal wurden die Opfer zu Tode gefoltert |
Anschließend wurden die Leute in
Massengräbern verscharrt. Etwa 20.000 Menschen liegen allein in dieser Anlage.
Jede Kuhle auf dieser Wiese war ein Massengrab |
Nicht nur die „Feinde der
Revolution“ wurden getötet, sondern stets die gesamte Familie wurde
ausgelöscht, damit sich später keiner rächen kann. Manchmal hatte eine Familie
auch kleine Kinder oder Babies. Die Mütter mussten in diesem Fall zuschauen,
wie ihre Kleinkinder an den Füßen gepackt und mit dem Kopf gegen einen Baum
geschleudert wurden, bevor auch sie ermordet wurden. Nach dem Ende der
Schreckensherrschaft der Roten Khmer war der Baum voller Knochensplitter und
Hirnmasse der getöteten Babies.
Am Killing-Tree wurden die Schädel von Babys zertrümmert |
Wie Tuol Sleng auch sind die
Killing Fields heute eine Gedenkstätte. Eine 30m hohe Stupa enthält die
Überreste von etwa 12.000 Menschen in einem Glaskasten.
Diese Gedenkstupa enthält die Überreste von 9.000 Ermordeten |
Die Überreste der Opfer |
Tag 237: Bus nach Siem Reap
Am Vormittag wollten wir uns eigentlich
den Kaiserpalast anschauen, aber da gerade der König von Thailand zu Besuch
war, war der Palast geschlossen, weshalb uns nur der Blick von außen blieb.
Der Kaiser hat Besuch also blieb für uns nur die Aussenansicht der Kaiserpalasts |
Mittags ging dann unser Bus nach
Siem Reap, wo die berühmten Ruinen von Angkor Wat zu finden sind.
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