Tag 1: Schiffssuche
Unser erster Tag in unserem neuen Leben
Unser Plan für den ersten Tag lautete, ein Schiff auf den Galapagosinseln ausfindig zu machen. In Deutschland hatte ich mir schon die Adressen der meisten Schiffseigner herausgesucht und die wollten wir jetzt abklappern. Also sind wir den ganzen Tag durch Quito gelatscht und haben uns von einem mehr Honig ums Maul schmieren lassen als vom nächsten. Jeder erzählt einem er hätte den absolut besten Preis, nur um 2 Straßen weiter das selbe Angebot 200$ billiger zu bekommen. Insgesamt sind Galapagoskreuzfahrten unendlich teuer. Unter 200$ pro Tag geht gar nichts. Letztendlich haben wir uns für eine sechstägige Kreuzfahrt auf der Millenium entschieden. Ein luxoriöses First Class Schiff. Insgesamt kosten uns 6 Tage 1350$. Das ist aber ein absolutes Schnäppchen. Der reguläre Preis ist 3159$ für 6 Tage. Alles pro Person versteht sich. Weniger luxuriöse Schiffe gab es auch nicht wirklich günstiger und vor allem die Route der Millenium ist super.
Schiff für die Galapagoskreuzfhart - Millenium |
Abends sind wir dann noch mit 2 anderen Leuten aus unserem Hostel essen gegangen und sind dann wirklich sehr früh ins Bett gegangen.
Tag 2: Otavalo
Am zweiten Tag ging es auf den berühmten Markt von Otavalo. Dazu haben wir uns eine geführte Tour gebucht mit der wir noch einiges mehr anschauen konnten.
Bereits um 7 Uhr fuhr der Bus ab. Unser Führer war ne Labertasche aber sehr nett und recht witzig. Und so kamen wir nach etwa 1,5 recht unterhaltsamen Stunden am Äquatordenkmal an. Und zwar dem richtigen! Nicht dem großen bekannten, das leider um 300m den Äquator verfehlt hat. Dort wurde uns erklärt, wie schon die Quitacarancas, die Ureinwohner Ecuadors, den Äquator bestimmen konnten und dass man die Weltkarte eigentlich um 90° drehen sollte. Das würde besser zur Art der Natur passen. Naja wir überlegen's uns nochmal.
Äquatordenkmal |
In unserem nächsten Stop in Cayambe gab es Bizcochos und somit endlich Frühstück. Es wurde uns gezeigt, wie diese kleinen salzigen Butterkekse gemacht werden und wir konnten die danach auch probieren. Man isst sie mit einem speziellen Käse, der in einer Art Bananenblatt eingewickelt ist, und Caramel. Erstaunlich lecker.
Bizcochoherstellung |
Bizcochhos und der Käse im Blatt |
Anschließend ging es nach einem kurzen Zwischenstop am Lago San Pablo und einer Einführung in die Kunst der Panamahüte weiter nach Otavalo. Auf dem Weg dorthin hat uns eine zugestiegende Händlerin noch die typische Tracht und deren Bedeutung erklärt.
In Otavalo gibt es einen riesigen Markt bei dem alles mögliche von Bildern, indianischen Handarbeiten, Hüten, Taschen über gefälschte Markenware und DVDs bis hin zu seltsam aussehendem Essen einfach alles verkauft wird. Leider war der Markt insgesamt nicht so bunt wie wir uns das erhofft hatten, insbesondere nachdem wir in Guatemala schon einige schöne Märkte gesehen hatten. Dennoch ein wirklich schöner und vor allem großer Markt.
Frauen in Tracht feilschen auf dem Markt |
Frittierter Schweinekopf |
Der vorletzte Stopp unserer Reise war der Vulkan Cotacachi. Hier befinden sich im riesigen See des Vulkankraters noch zwei kleine Vulkane, die Inseln bilden. Also Vulkanception sozusagen. Schaut wirklich toll aus mit den senkrechten Felswänden des Kraters und dann diese zwei kleinen Inseln mittendrin.
Am Vulkan Cotacachi |
Als letztes gabs noch Mittagessen, bei dem einer aus unserer Gruppe auch Meerschweinchen bestellt hat, was in Ecuador eine Delikatesse ist. Beim Schlendern
durch den Ort Cotacachi sind wir an einer Hochzeit vorbeigelaufen und
konnten endlich mal die schöne Tracht der Leute in Ruhe bewundern.
Tracht in der Gegend von Otavalo |
Abends musste ich dann noch meine nicht vorhandenen Nähkünste unter Beweis stellen, weil sich meine neue super duper Trekkinghose bereits teilweise aufgelöst hat. Danke dafür.
Tag 3: Altstadt von Quito
Nun haben wir uns dann tatsächlich am dritten Tag die Stadt angeschaut, die wir eigentlich besuchen. Die Altstadt von Quito ist Weltkulturerbe und für ihre gut erhaltenen kolonialen Gebäude und Kirchen bekannt. Wir haben uns einfach einen Reiseführer geschnappt und sind die einzelnen Stationen abgegangen. Was wir nicht bedacht hatten war, dass sonntags den ganzen Tag über Gottesdienste in den Kirchen stattfinden. Aber dafür konnten wir einige von ihnen umsonst besuchen, die sonst Eintritt gekostet hätten (wir müssen Galapagos irgenwie wieder reinholen). Und dass Quito so unfassbar bergig ist. Puh.
Besonders gut gefallen hat uns die Aussicht von der Basilica del Voto Nacional. Diese ist auf einem Berg und wir sind dann noch die 243 Stufen in die Türme hinaufgeklettert. Wurden dafür aber auch mit einem super Ausblick belohnt. Auch die Kirche selbst schaut super aus. Sie ist im gothischen Stil erbaut, ist aber noch recht neu und erst 1985 fertig gestellt worden.
Basilica de Voto Nacional |
Ausblick von der Basilica de Voto Nacional über Quito |
Aber auch die vielen schönen kolonialen Häuser haben uns in ihren Bann gezogen. Die ganzen netten kleinen Gassen mit den bunten Häusern und diesem alten Stil sind wirklich sehenswert.
Gasse in Quito |
Aber die absoluten Highlights waren die Kirchen San Francisco und La Companía de Jesús. Beide Kirchen sind komplett golden ausgeschmückt. La Companía de Jesús sogar noch mehr. Hier gibt es fast keinen Fleck auf der Wand, der nicht mit Gold überzogen ist. Und alle Altäre sind gänzlich in Gold gehalten. So eine Pracht haben wir beide noch nie gesehen. Leider kommt das auf den Fotos nicht annhähernd so raus, wie es in echt wirkt. Beeindruckend.
La Companía de Jesús |
La Companía de Jesús |
Nachdem wir noch etwas Zeit hatten sind wir nach unserem Stadtrundgang noch auf den Hausberg Quitos, den Panecillo gefahren. Die Gegend unterhalb des Berges ist leider ziemlich gefährlich, weshalb man ein Taxi hoch nehmen muss. Auf dem Berg ist eine riesige Marienstatue platziert, die die ganze Stadt überblickt.
Blick von der Altstadt auf den Panecillo |
Von oben hat man einen sagenhaften Ausblick über Quito. Gut zu erkennen von hier oben ist, wie Quito in einem riesigen Tal eingebettet liegt und vor allem wie unfassbar groß diese Stadt ist. Wir dachten immer der Panecillo wäre der Abschluss dieser Stadt, aber oben angekommen haben wir festgestellt, dass es auf der anderen Seite nochmal so weiter geht. Laut unserem Taxifahrer hat Quito 2,5 mio Einwohner, aber es sieht viel größer aus.
Blick vom Panecillo |
Tag 4: Teleferiqo und Rucu Pichincha
Wow! Heute haben wir die anstengendste Wanderung unseres Lebens gemacht. Aber der Reihe nach.
In
der früh sind wir erstmal zu unserem Reisebüro, um die Buchung für die
Millenium fertig zu machnen, denn am Freitag war noch nicht
hundertprozentig klar, dass wir die Plätze auch bekommen. Aber hat alles
geklappt. Nur leider haben die dort ewig und drei Tage gebraucht, um alles
abzuklären, weshalb wir erst um halb 11 fertig waren.
Dann
haben wir uns das erste Taxi geschnappt und sind zum Teleferiqo
gefahren. Das ist ein Gondel die einen bis auf 4050m am Fuße des Vulkan
Pichincha bringt. Von dort hat man eine wahnsinns Aussicht über Quito
und Umgebung.
Aussicht von der Bergstation des Teleferiqo |
Aber das hat uns natürlich nicht gereicht,
sondern wir wollten den Vulkan komplett besteigen. Also haben wir uns
von dort aufgemacht diesen Berg zu erklimmen:
Der Pinchincha |
Sieht ja nicht so weit aus...
Auf dem Weg nach
oben konnten wir immer wieder grandiose Aussichten genießen und der Berg
selber schaut auch schon so spektakulär aus.
Ausbilick beim Weg auf den Pinchincha |
Dabei geht man auf einm Bergkamm entlang, der
immer wieder heftige Steigungen bereit hält. Hinzu kommt, dass man die
Höhe von über 4000m doch recht deutlich spürt. Man kann nur ganz langsam
gehen, da einem sonst recht schnell die Puste ausgeht.
Auf dem Weg |
Nach etwa
1,5 Stunden erreichten wir den Fuß des Berges. Ab jetzt ging es relativ
eben einmal um den Berg herum bis man auf die Rückseite des Vulkans
gelangte.
Der Weg um den Berg herum |
Leider zog es langsam zu, was uns aber nicht vom Weitergehen abhielt. Am Rücken des Berges
angekommen, mussten wir ein Geröllfeld mehrere hundert Meter, für
ungefähr 40 Minuten hinaufsteigen. Das war der anstengendste Teil der
ganzen Wanderung. Vor allem, da wir zu dem Zeitpunkt schon auf über 4500m waren und
jeder Schritt ein Kraftakt war. Hinzu kommt, dass wir mitten in
den Wolken waren und somit unser Ziel nicht mehr sehen konnten.
Wir stapften einfach weiter den Berg hinauf, weil umkehren wollten wir so
kurz vor dem Ziel auch nicht. Am Ende des Geröllfelds konnten wir einen
ersten Blick in den Krater des Vulkans werfen. Leider war es so wolkig, dass wir gar nichts sehen konnten. Na Toll.. Als ein kurzer Windstoß die Wolken
für einen Moment wegschob, hatten wir einen so tollen Ausblick, sodass wir
beschlossen doch noch ganz hinauf zu gehen. Zudem gab es hier einen
sehr zutraulichen Adler, der sich sofort mit Sophie anfreundete.
Blick in den Vulkankrater |
Sehr zutraulicher Adler |
Die letzten 100 Höhenmeter legten wir nurnoch kletternd zurück. Hier gibt
es keinen Weg oder sonstiges, sondern man klettert einfach den Berg
hinauf.
Geschafft! Nach 3 sehr anstengenden Stunden
erreichten wir endlich den Gipfel des Pinchincha auf 4696m Höhe. Das ist mit
Abstand der höchste Berg auf dem ich je war. Und wir wurden nicht
enttäuscht. Wenn sich die Wolken mal für ein paar Augenblicke lichteten,
hatte man einen fantastischen Ausblick auf den riesiegen Krater des Rucu
Pinchincha. Jedes mal, wenn es wieder soweit war, verschlug uns der
Anblick fast den Atem und wir rannten los die Kamera holen, um nichts zu
verpassen.
Geschafft! Angekommen auf 4696m |
Am Kraterrand des Rucu Pinchincha |
Der Krater des Rucu Pinchincha |
Außerdem gab es auch hier oben einen sehr zutraulichen Vogel, der sich gut mit Sophie verstand:
Zutraulicher Vogel am Gipfel |
Anschließend
begann der lange Abstieg zurück zur Gondel. Es zog jetzt richtig zu
und wir wunderten uns immer wieder, dass es noch weiter geht, weil wir
doch schon so lange unterwegs waren. Ein paar mal lichtete sich die
Nebelwand jedoch und wir hatten nochmal Gelegenheit für ein paar schöne
Fotos.
Felsvorsprung auf dem Rückweg |
Blick auf die Kirche bei der Gondel |
Um
halb 6 saßen wir dann endlich in der Gondel. Nach 6 anstrengenden,
aber schönen Stunden wollten wir einfach nur noch nach Hause und ins
Bett.
Tag 5: Quito Altstadt
Eigentlich
wollten wir heute zum Cotopaxi, der mit 5897m einer der höchsten aktiven Vulkane der Erde ist, fahren, aber leider gibt es in ganz
Quito keinen Touranbieter, der Dienstags zum Cotopaxi fährt. Und von
einer Fahrt auf eigene Faust hatte man uns dringend abgeraten.
Also
sind wir nochmal in die Altstadt von Quito gefahren und haben uns
Tickets für den Präsidentenpalast geholt. Da wir dafür 3 Stunden
warten mussten, sind wir in der Zwischenzeit nochmal durch die Altstadt
geschlendert und haben das wirklich schöne Wetter genossen. Daneben
haben wir noch ein paar Sehenswürdigkeiten in besserem Licht
fotografiert.
Plaza Santo Domingo |
Besonders cool war die Calle La Ronda, eine kleine Gasse mit vielen Häusern aus der frühen Kolonialzeit.
Calle La Ronda |
Nachdem
wir noch einen Kaffee getrunken hatten, war es dann Zeit für unsere
Führung durch den Präsidentenpalast. Dabei wurden wir unter anderem duch
das Kabinetts- und das Festzimmer geführt und konnten uns kurz am
Balkon dem gemeinen Volk präsentieren.
Am Balkon des Präsidentenpalastes |
Gelbes Zimmer im Präsidentenpalast |
Bei
der Führung haben wir noch ein anderes deutsches Pärchen getroffen mit
denen wir noch spontan ins Centro Cultural Metropolitano gegangen sind. Einem Museum,
das die Schritte zur Unabhängikeit Ecuadors von Spanien erläutert.
Leider war alles nur auf Spanisch und es gab überhaupt keine Infos auf
Englisch, sodass wir komplett auf die Übersetzungskünste von Stefan und
Maria angewiesen waren. Hat leider nur so leidlich funktioniert.
Danach haben uns noch ein paar Schulkinder belagert und fanden uns unglaublich
toll. Sie haben dann versucht mit uns Englisch zu reden, was aber nicht
so gut geklappt hat. Es war irgendwie trotzdem witzig und es gab noch
ein nettes Abschiedsfoto von Quito.
Schulkinder aus Quito |
Morgen
geht's auf die Galapagosinseln. Wir freuen uns schon riesig. In der
Zeit haben wir aber wahrscheinlich kein Internet, weshalb wir uns erst
in 10 Tagen mit Neuigkeiten melden werden.
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