Mittwoch, 19. April 2017

Nagasaki, Beppu 17. - 20.04.



Tag 198: Nagasaki Atomic Bomb Museum

Weiter ging es nach Nagasaki, der zweiten Stadt Japans, die mit einer Atombombe zerstört worden war. Im sehr guten Atomic Bomb Museum wurde einem die ungeheure Kraft dieser Bombe noch besser nähergebracht als in Hiroshima. So war die Explosion so heiß, dass noch in mehreren hundert Metern von der Hypocenter entfernt (die Bombe wurde ca. 500m über dem Boden gezündet) Ziegel schmolzen. Und die Hitzestrahlung war so groß, dass Menschen „Schatten“ auf Gegenständen hinterließen, weil die Menschen die Hitzestrahlung abschirmten.

Totale Zerstörung in Nagasaki nach dem Atombombenabwurf

Aber natürlich war auch hier das Leid, dass die Bombe erzeugte einfach ungeheuerlich. Und da die Bombe einfach alles zerstörte, gab es auch keine Feuerwehr oder Ärzte mehr, die helfen hätten können.

Tag 199: Glover Garden und Mt. Inasa

Aber Nagasaki hat noch mehr Geschichte, als die Atombombe. Davor war Nagasaki eines der Zentren der industriellen Revolution in Japan und das Tor zum Handel mit dem Westen. Mit dem Handel kamen auch westliche Geschäftsleute, welche in streng abgetrennten Gegenden wohnten und dort westliche Häuser bauten. Einige davon kann man im Glover Garden besichtigen.

Ausblick auf Nagasaki vom Glover Garden

Das Glover House

Danach gingen wir weiter zur „Brillen Brücke“, Megane Bashi der ersten Brücke Japans, die aus 2 Rundbögen gebaut wurden.

Die Brillenbrücke

Am Abend wanderten wir dann auf den Mount Inasa, um eine Ausblick über die Stadt bei Nacht zu erleben. Dabei ging es durch viele kleine Gässchen hindurch, an denen einfache Häuser standen. Interessant auch mal diesen Teil Japans zu sehen.

Nagasaki bei Nacht


Tag 200: Auf nach Beppu

Beppu ist eine kleine Stadt ganz im Westen von Kyushu, die vor allem für seine vielen heißen Quellen und Onsen bekannt ist. Onsen sind die japanischen Badehäuser und gehören zur japanischen Kultur wie Sushi oder Kimonos. Und hier gibt es gleich mehrere Dutzend davon. Praktischerweise hatte sogar unser Hotel sein eigenes Onsen.
Aber bevor wir das ausprobieren, wollten wir noch ein bisschen die Stadt kennen lernen. Leider hat die nicht wirklich viel zu bieten. Sie besteht, wie die meisten japanischen Städte hauptsächlich aus hässlichen Betonklötzen, Shoppingstraßen und Einkaufszentren. Aber hin und wieder gibt es auch noch schöne alte Gebäude.

Das Tagawara Onsen ist das älteste Onsen Beppus

Zum Abendessen gab es dann wieder eine lokale Spezialität: Toriten. Das ist eigentlich nur frittiertes Hühnchen. Aber das japanische frittieren (Tempura) ist ganz anders und schmeckt mega lecker. Und dann konnten wir das erste Mal in ein echtes japanisches Onsen gehen. Das ist eine echte Kultur, mit genau geregelten Abläufen. Zunächst wäscht man sich gründlich, dann spült man sich ab, sodass auch ja kein Schmutz in das kostbare Thermalwasser kommt und dann kann erst kann man das mindesten 40° C warme Wasser genießen. Das Bad ist für Männer und Frauen strikt getrennt, denn man geht immer nackt in ein Onsen. Bisschen schade, wenn man als Pärchen unterwegs ist.

Das Onsen in unserem Hotel


Tag 201: Die Hölle von Beppu

Nicht alle heißen Quellen sind zum Baden da. Einige besondere, die zu heiß zum Baden sind, werden als Jigoku (Höllen) bezeichnet und dampfen in verschiedenen Farben vor sich hin. Als erstes besuchten wir die Chinoike Jigoku, die mit kräftig rotem Wasser aufwartet, aus dem es die ganze Zeit dampft.

Oh Nein! Der Teufel hat die Sophie erwischt

Knallrotes Wasser in der Chinoike Jingoku Hölle

Anschließend gab es dann ein Fußbad in dem warmen Thermalwasser. Dummerweise war es nur direkt an der Quelle wirklich heiß genug.

Ein heißes Fußbad tut gut

Im Gegensatz dazu hatte die Umi Jigoku hellblaues Wasser zu bieten. Auch dort genossen wir ein heißes Fußbad.

Umi Jigoku Hölle

Die heißen Quellen hier sind die zweitergiebigsten der Welt (nach Yellowstone in den USA) und die größten Thermalquellen, in denen man baden kann. Bei einem Blick über die Stadt kann man es dann auch wirklich überall rausdampfen sehen.

Überall dampft es in Beppu

So viel Dampf lässt sich naturlich nicht nur zum Baden verwenden. Schon seit hunderten von Jahren nutzen die Menschen den heißen Dampf auch zum Kochen. Wir wollten das auch mal ausprobieren und mieteten uns einen Steamer, der mit heißem Dampf aus der Erde bedampft wird. Dort dünsteten wir dann Eier, Mais, Kürbis, Süßkartoffel, Hühnchen u.v.m. War super lecker und mal eine ganz abgefahrene Art zu kochen.

Kochen mit heißem Dampf aus der Erde

Und dann wollten wir auch mal in ein traditionelles Onsen gehen. Wir hatten uns das Hoyoland Onsen rausgesucht, da es hier auch einen gemischten Bereich gibt. Die zweite Besonderheit an diesem Onsen sind die Schlammpools. Hier kann man in heißem Schlamm baden. Anfangs ist es etwas komisch in den Schlamm zu gehen, aber wenn man sich mal daran gewöhnt hat ist es ganz angenehm und der Schlamm soll super für die Haut sein. Natürlich gibt es auch normale Becken mit heißem Wasser.

Im Hoyoland Onsen gab es auch Schlammpools

Abends nutzten wir dann nochmal das Onsen in unserem Hotel und waren dann auch echt müde nach so viel baden.

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