Sonntag, 25. Dezember 2016

Nationalpark Torres del Paine 19. - 25.12.



Tag 80: Bus nach Puerto Natales

Mittags ging unser Bus von El Chalten nach Puerto Natales, wo wir abends ankamen im Hostel eincheckten und nichts weiter unternahmen. An der Grenze haben die Chilenen ein riesen Hickhack um Lebensmittel gemacht. Mit Spürhunden und Röntgen. Aber am Ende hat es sie dann doch wieder nicht interessiert, solange man angegeben hat, dass man welche hat. Seltsame Logik.

Tag 81: Puerto Natales

Wir waren in Puerto Natales, um den Nationalpark Torres del Paine zu besuchen. Dort wollten wir in 5 Tagen das W wandern (Der Weg hat die Form eines W). Da Hostels im Nationalpark viel zu teuer sind (100€ für ein Bett im Schlafsaal), hatten wir uns entschieden zu campen.
Der Tag war als Puffertag geplant und wir waren froh, dass wir ihn hatten. Wir brauchten ewig, um Proviant für Torres del Paine einzukaufen und das richtige Equipment auszuleihen. Aber Puerto Natales liegt auch an einem netten See mit einer schönen Aussicht über die Berge.

See in Puerto Natales

Am Abend checkten wir dann das Wetter für die nächsten Tage und es sah gar nicht gut aus: 5 Tage Regen. Und wir wollten zelten – das konnte ja heiter werden.

Unsere Route und die Tagesetappen im Nationalpark Torres del Paine


Tag 82: Torres del Paine Day 1 – Camp Paine Grande nach Camp Grey

Per Bus ging es von Puerto Natales aus in den Nationalpark. Dort nahmen wir eine Fähre über einen perfekt türkisblauen See und konnten einen ersten Eindruck von der Schönheit des Parks bekommen.

Blick von der Fähre auf die Los Cuernos

Mittags ging es dann los. Unsere erste Tagesetappe war relativ kurz und sollte eigentlich kein Problem sein. Aber wir hatten den schweren Rucksack mit Proviant, Zelt, Schalfsack, Kleidung, Kochzeug usw. zu schleppen und so war jeder Anstieg mega anstrengend. Hinzu kam der sehr starke Gegenwind, der unsere Rucksäcke zu kleinen Fallschirmen machte und zudem zog es langsam zu. Zuerst ging es kontinuierlich bergauf, was uns zwar immer wieder schöne Aussichten einbrachte, die für die Mühe belohnten, aber eben auch ziemlich anstrengend war.

An den Aussichtspunkten wars super windig

Nach ca. 2,5 Stunden konnten wir auch endlich den Grey Gletscher, das Highlight dieses Abschnittes, sehen.

Der Grey Gletscher in den Wolken

Anschließend ging der Weg kniemordend steil bergab. Als wir dann nach insgesamt mehr als 3,5 Stunden den Campingplatz erreichten, waren wir echt fertig und froh die erste Etappe geschafft zu haben. Zum Glück hatte es gerade aufgehört zu regnen und so konnten wir unser Zelt im Trockenen aufstellen.

Das Zelt erfolgreich zum ersten Mal aufgestellt

Beim Abendessen lernten wir Auriane und Oli kennen und verbrachten den Abend mit ihnen bevor es dann ins Zelt ging.

Tag 83: Torres del Paine Day 2 – Camp Grey nach Camp Paine Grande

Die ganze Nacht hatte es geregnet und es war ziemlich kalt, weshalb der Schlaf nicht ganz so erholsam war. Auch in der Früh sah das Wetter nicht gut aus. Trotzdem machten wir uns auf den Weg zum nahgelegenen Aussichtspunkt für den Gletscher Grey.

Blick auf den Grey Gletscher am Mirador Grey

Wir wollten aber noch näher ran und so wanderten wir eine gute Stunde bis wir den Beginn des Gletschers erreichten. Die schweren Rucksäcke hatten wir natürlich am Campingplatz gelassen.

 
Wanderweg mit tollen Aussichten
Auf einer Höhe mit dem Gletscher

Auf dem Rückweg klarte es dann deutlich auf und so bekamen wir den Gletscher sogar noch im Sonnenlicht zu sehen. Die Berge dahinter blieben zwar in den Wolken, aber man nimmt was man kriegen kann.

Grey Gletscher im Sonnenlicht

Im Camp Grey schnappten wir uns unsere Rucksäcke und trafen zufällig Auriane und Oli wieder, mit denen wir uns gemeinsam auf den Weg zurück zum Camp Paine Grande machten. Das Wetter war mittlerweile richtig gut geworden und so konnten wir die Landschaft von gestern nochmal bei schönem Wetter genießen.

Der Lago Grey mit dem Gletscher im Hintergrund

Zusammen mit Ariane und Oli

Und in der Gruppe ließ es sich auch viel einfach gehen, sodass es viel weniger anstrengend war als gestern. Ziemlich nervig waren aber die vielen riesigen Schlammpfützen, die man irgendwie umgehen musste. Vom Camp Paine Grande hatten wir dann ein traumhaftes Panorama auf die umliegenden Berge.

Camp Paine Grande

Zelt aufstellen war diesmal ziemlich schwierig, da der Zeltplatz super windig gelegen ist. Aber nach einmal Umziehen fanden wir einen geeigneten Platz. Zusammen mit Auriane und Oli verbrachten wir anschließend noch einen schönen Abend mit heißer Schokolade und Whiskey, bevor wir um 10 Uhr recht plötzlich aus den Aufenthaltsräumen geschmissen wurden. Leider hatten die beiden eine andere Route, weshalb sich unsere Wege hier wieder trennten.

Tag 84: Torres del Paine Day 3 – Camp Paine Grande nach Camp Frances

Von Paine Grande aus ging es relativ eben bis zum Camp Italiano, wo wir unsere Rucksäcke lassen konnten, um ohne Gepäck ins Valle de Frances hinaufzusteigen. Nach einer Stunde steilen Aufstiegs erreichten wir unseren ersten Stopp, den Mirador Frances, von dem wir einen tollen Blick auf den Gletscher Frances hatten.

Mirador Frances mit Blick auf den Gletscher Frances

Wir hatten mega Glück und sahen sogar eine riesige Lawine ins Tal stürzen.

Spektakulärer Lawinenabgang

Von hier aus waren es nochmal 1,5 Stunden bis wir den Mirador Británico am Ende des Tals erreichten.

Mirador Britanico mit dem Valle Frances

Während des Rückwegs zum Camp Italiano hatten wir nochmal einige tolle Ausblick auf die Ebene vor dem Tal und die türkisfarbenen Seen.

Blick ins Tal

Als wir in Italiano ankamen waren wir dann ziemlich geschafft und so zog sich der eigentlich kurze Weg zum Camp Frances ganz schön in die Länge. Aber auch das brachten wir hinter uns und bauten unser Zelt diesmal nicht auf dem Boden, sondern auf Plattformen auf. Eine ganz andere Art zu campen.

Zelten auf Plattformen im Camp Frances


Tag 85: Torres del Paine Day 4 – Camp Frances nach Campamento Torres

Das war der längste und anstrengendste Tag auf der Wanderung, weil wir fast die ganze Zeit mit schwerem Gepäck gehen mussten. Zum Glück hatten wir schon einen guten Teil unseres Proviants aufgegessen. Der Weg führte uns zunächst steil bergab bis hinunter zum See in dem sich die Berge wunderschön spiegelten.

Am Lago Nordenskjöld

Danach mussten wir das aber leider alles wieder hinaufsteigen, was uns zu einem weiteren See führte.

Der Weg führte uns an einigen weiteren Seen vorbei

Der richtig heftige Anstieg wartete aber noch auf uns. Hinauf zur Chileno Lodge war es super anstrengend, immerhin mussten wir über 400 Höhenmeter in weniger als 2 km zurücklegen.
Von der Chileno Lodge ging es glücklicherweise weniger steil bergauf und wir erreichten nach etwa 8 Stunden unseren Campingplatz für die letzte Nacht.
Wir waren schon ziemlich müde, aber wir wollten noch das Wahrzeichen des Parks, die Torres del Paine sehen. So hieß es nochmal 45 Minuten sehr steil zum Mirador Base las Torres aufsteigen. Oben angekommen warteten wir über 1,5 Stunden aber die drei Torres versteckten sich hartnäckig hinter den Wolken und wollten sich einfach nicht zeigen.

Die Torres versteckten sich leider hinter den Wolken

So gingen wir uns enttäuscht zurück auf den Campingplatz, wo uns dann die anderen Wanderer am Weihnachtsabend aufheiterten und wir noch gemütlich zusammensaßen und den Abend ausklingen ließen.

Tag 86: Torres del Paine Day 5 – Campamento Torres nach Puerto Natales

Das Highlight des Parks sind die Torres bei Sonnenaufgang. Deshalb standen wir um halb 4 auf und stiegen den steilen Weg zum Mirador Base las Torres in der Dunkelheit nochmal hinauf. Zusammen mit dutzenden anderen Frühaufstehern konnten wir einen tollen Sonnenaufgang beobachten, aber die Torres zeigten sich nur zum Teil.

Spektakulärer Sonnenaufgang

Dennoch war es spektakulär, als das erste Mal die Spitze eines Torres sichtbar wurde und im Schein der aufgehenden Sonne leuchtete, während der Rest der Torres von den Wolken verdeckt blieb.

Die Torres zeigen sich zum ersten Mal

Da wir diese Torres unbedingt sehen wollten, warteten wir fast 2 Stunden ohne sie voll zu sehen. Zum Glück hatten wir ein paar nette Leute als Gesellschaft, die wir bereits aus dem Campingplatz kannten, sodass wir gut unterhalten wurden und die Zeit relativ schnell verging. 

Warten auf die Torres

Während der Wartezeit wurden Weihnachtslieder angestimmt und dazu getanzt, um in Bewegung zu bleiben und somit die Eiseskälte einigermaßen erträglich zu machen.  Und genau als wir uns wieder auf den Rückweg ins Tal machen wollten, kamen sie dann doch noch raus. Wirklich ein erhabener Moment, wenn man so lange darauf wartet und sie dann endlich sieht.

Am Ende sahen wir die Torres doch noch

Im Camp gabs ein letztes Mal Frühstück und dann machten wir uns im Eiltempo auf den Weg ins Tal. Weil heute das Wetter viel besser war, hatten wir auch nochmal ein paar tolle Ausblicke.

Beim Campamento Torres

Das Tal auf dem Weg zu den Torres

Und dann war es geschafft. Die 5 Tage im Torres del Paine Nationalpark waren wirklich anstrengend, aber auch schön und unglaublich abwechslungsreich. Zum Glück war das Wetter dann doch sehr viel besser gewesen, als wir durch die Wettervorhersage befürchtet hatten. Es war zwar immer bewölkt und teilweise nieselte es auch, aber es regnete nie für eine längere Zeit.
Die warme Dusche im Hostel in Puerto Natales war dann eine echte Wohltat. Am Abend trafen wir uns noch mit einigen anderen Hikern in einem Pub und feierten unseren Erfolg.

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