Montag, 16. Januar 2017

Osterinsel 12. - 15.01.



Tag 104: Das war Südamerika, jetzt kommt die Südsee

Der Tag begann mit einem Schreck. Wir hatten verschlafen! Und diesmal konnten wir nicht wie in Galapagos einfach den nächsten Flug nehmen. Also alles ganz schnell zusammenpacken und zum Bus laufen der uns zum Airport bringen sollte. Am Ende kamen wir aber doch noch rechtzeitig am Flughafen an und erwischten unseren Flieger locker. Wir flogen mit dem brandneuen Dreamliner und waren begeistert. Endlich mal wieder bequeme Sitze und ein eigener Bildschirm im Flugzeug.
Unser erster Stop in der Südsee war die Osterinsel. Dort wurden wir von unserem Hostel am Flughafen abgeholt und konnten in unser kleines, aber gemütliches Hostel einziehen. Das einzig Nervige waren die Hähne, die hier überall rumlaufen und durchgehend krähen. Ich könnte ihnen den Hals umdrehen!
Auf einem ersten Rundgang durch das kleine und einzige Städtchen Hanga Roa sahen wir auch gleich unsere ersten Moais. Riesige Steinstatuen mit Gesichtern aber unförmigen Körpern, die die hiesigen Ureinwohner aufgestellt haben.

Vollständig restaurierter Moai

Ahu Tahai
Das Highlight in der Stadt waren die kleinen Ananas, die hier überall verkauft wurden. Man kaufte die schon fertig geschält, war bisschen wie Eis am Stiel - nur noch leckerer.

Frische Ananas - Mhmmmm

Um den Sonnenuntergang anzuschauen gingen wir entlang der Küste zum Ahu Tahai, wo die Sonne direkt hinter den 5 Moais untergeht. Neben uns waren noch zahlreiche weitere Leute gekommen, die sich das Spektakel ebenfalls nicht entgehen lassen wollten.

Sonnenuntergang hinter dem Ahu Tahai

Leider war es zu bewölkt und so konnten wir den richtigen Sonnenuntergang gar nicht sehen.


Tag 105: Vulkan Orongo

Wir wachten auf und es regnete. Na toll. Also machten wir uns auf ins Museum, wo wir mehr über die mysteriösen Moais erfahren wollten. Als wir dort ankamen erfuhren wir, dass das Museum derzeit geschlossen ist. Mittlerweile hatte es immerhin aufgehört zu regnen, weshalb wir beschlossen eine kleine Wanderung zu machen, um ein paar Höhlen zu sehen. Aber dort wurde uns gesagt, wir bräuchten ein Ticket für den Nationalpark. Das könne man aber nur in der Stadt kaufen. Wir mussten also alles wieder zurücklaufen. Zum Glück nahm uns ein super netter Mann in seinem Auto mit in die Stadt.
Die Höhlen waren heute nicht mehr zu schaffen, weshalb wir entschieden, danach auf den Vulkan Orongo zu gehen. Wir hielten nochmal ein Auto an. Diesmal nahmen uns Jose und Daisy aus Santiago mit. Die beiden waren super nett und kauften das Ticket für uns, sodass wir nur den chilenischen Preis und nicht den Ausländerpreis zahlen mussten (30 statt 80€). Mit den beiden fuhren wir auch auf den Vulkan, anstatt zu laufen - sehr praktisch. Dazu gab‘s auch noch ein kühles Bier.

Am Vulkankrater des Orongo - mit Bier ;)

Dort konnten wir zum einen die Insel überblicken und zum anderen in den Vulkankrater schauen.

Vulkankrater des Orongo.

Dazu gab es hier auch noch eine Siedlung der Rapa Nui. Aber das Beste war der Ausblick auf zwei vorgelagerte Motus.

Vorgelagerte Motus


Tag 106: Mit dem Auto über die Insel

Am Morgen mieteten wir uns ein Auto, um die weiter entfernten Teile der Insel besuchen zu können. Viel angenehmer als sich mit dem Fahrrad eins abzustrampeln und außerdem hats wirklich Spaß gemacht mal wieder Auto zu fahren. Zunächst fuhren wir an der Ostküste entlang und hielten immer wieder bei verschiedenen Ahu’s. Das sind Altäre auf denen die Moais einst standen. Leider waren alle Moai von den Einheimischen Rapa Nui umgestürzt worden, als sie sich einer neuen Religion zuwandten.

Umgestürzte Moai

Aber dann erreichten wir den Vulkan Rano Raraku und hier befindet sich der Steinbruch, in dem fast alle Moai geschlagen worden sind. Das Ganze ist total surreal. Überall liegen oder stehen die bis zu 10m hohen Moai in der Wiese herum. 

Fertige Moai, die nie aufgestellt wurden

Moai am Rano Raraku



Hier trafen wir auch Daisy und Jose vom Vortag wieder.

Mit Daisy und Jose am Rano Raraku

Teilweise kann man auch noch halbfertige Moai sehen, die nicht fertig gestellt wurden.

"El Gigante" wurde nur halb fertig gestellt

Alles wirkt als wäre es von jetzt auf gleich verlassen wurden. Der Grund dafür ist, dass es zwischenn den Rapa Nui um 1680 einen großen Krieg zwischen zwei Volksgruppen gab, der die ursprünglich hochentwickelte Kultur zurück in die Steinzeit versetzte. Als die Europäer 50 Jahre später kamen, war von der ursprünglichen Kultur nichts mehr übrig und die Leute konnten kaum noch Werkzeuge benutzen.
Unser nächster Stop war das Highlight der Insel, der großartige Ahu Tongariki. Auf diesem 220m langen Altar stehen ganze 15 riesige Moai.  
Ahu Tongariki

Die 15 Moai am Ahu Tongariki

Danach fuhren wir an den perfekten Südseestrand Anakena, wo uns einige weitere Moai erwarteten. Diese hatten alle die traditionellen "Hüte", genannt Pokai aus rotem Vulkangestein auf.

Moai am Anakena Beach

Anakena Beach

 Nur leider war superviel los, weshalb wir an einem anderen, etwas kleineren Strand relaxten.

Am Ovahe Beach war es viel ruhiger

Nachdem wir uns genug ausgeruht hatten, besuchten wir noch den Steinbruch, in dem die roten Steine für die Kopfbedeckung der Moai geschlagen wurden und den Ahu Akivi. Dort stehen 7 Moai, die als einziges nicht landeinwärts gerichtet sind. Grundsätzlich sind alle Moai wirklich beeindruckend und strahlen etwas unglaublich mystisches aus, die den Besuch der Osterinsel zu etwas ganz besonderem machen. Insgesamt gibt es über 800 Moai auf der Insel, wovon aber nur die wenigsten an ihrem ursprünglichen Platz stehen.

Ahu Akivi
Als letztes fuhren wir nochmals auf den Vulkan Orongo, damit wir die Aussicht nochmal bei gutem Wetter haben.

Blick über die Insel vom Vulkan Orongo aus


Tag 107: Höhlentour

Von unserem Hostel ging es diesmal mit Ticket auf zu der Wanderung, die wir am 2. Tag machen wollten. Hier erwarteten uns einige Lavahöhlen. Die Erste hieß Höhle der zwei Fenster, denn der Lavastrom, der diese Höhle gebildet hat ergoss sich durch zwei Öffnungen ins Meer. Das ergibt eine ganz besondere Höhle, wirklich cool.

Die Höhle hat Öffnungen zum Meer

Die zweite Höhle war weniger spannend, aber später erreichten wir eine weitere Siedlungsstätte mit einem Ahu, die hoch über dem Meer auf den Klippen thront.
Aber am besten war die letzte Höhle. Diese war super lang, mit einem kleinen See und immer wieder gab es Stellen, an denen die Decke eingebrochen war. Hier wuchsen mitten in der kahlen Höhle super viele grüne Pflanzen, was einfach toll ausschaut.

Pflanzen wachsen dort, wo die Höhlendecke eingestürzt ist

Für heute waren wir genug gelaufen. Also probierten wir es per Anhalter und nach einiger Zeit warten nahmen uns dann auch einige Einheimische auf ihrem Pick-Up mit.

Per Anhalter gehts einfach schneller

Mittwoch, 11. Januar 2017

Valparaiso und Santiago 07. - 11.01.



Tag 99: Free Walking Tour Valparaiso

Unsere letzte Nachtbusfahrt in Südamerika verging super schnell. Mittlerweile können wir in den Bussen perfekt schlafen. Im Hostel mussten wir bis zum Mittag auf unser Zimmer warten und wir verbrachten die Zeit damit das mega gute Internet auszunutzen.
Am Nachmittag machten wir mal wieder eine Free Walking Tour, um die Stadt besser kennen zu lernen. Valparaiso ist keine sonderlich schöne Stadt, die Häuser sind heruntergekommen und alles ist relativ dreckig. Aber gleichzeitig hat die Stadt unglaublich viel Flair und eine coole Ausstrahlung. Überall gibt es tolle Graffitis zu bewundern und zwar keine so greislichen Dinger wie bei uns, sondern richtige Kunstwerke. 

Streetart in Valparaiso
 
Teilweise sind die Bilder mehrere Stockwerke hoch
Generell ist es vor allem die Street Art die Valparaiso besonders macht und eine sehr künstlerische Ausstrahlung gibt. 

Straßenkünstler verkaufen ihre Bilder

Dazu kommen die vielen kleinen Gassen und immer mal wieder auch schöne Gebäude aus der Blütezeit während des amerikanischen Goldrausches, bei dem alle Leute auf dem Weg nach Kalifornien hier Halt machten. Einige der Leute blieben und machten Valparaiso zu einer der wichtigsten und fortschrittlichsten Städte Südamerikas.

In Valparaiso gibt es auch schöne Straßenzüge

Am Abend lernten wir noch Patricia aus Zürich und Miguel aus Buenos Aires in unserem Hostel kennen.

Tag 100: Alternatives Valparaiso

Heute machten wir zusammen mit Patricia und Miguel die zweite Free Walking Tour, die uns bisschen abseits der touristischen Pfade führen sollte.  Aber unsere Führerin war leider nicht sehr kundig und so nahmen wir nicht viel mehr mit als die Orte von ein paar schönen Aussichtspunkten. Da es am Vormittag noch ziemlich diesig war, konnten wir dort aber leider auch nichts sehen.
Nach der Tour beschlossen wir zu viert nochmal die Aussichtspunkte der Tour anzusteuern und den Cerro Bellavista zu besuchen. Dort konnten wir Graffitikünstler bei ihrer Arbeit zuschauen.

Graffitikünstler bei der Arbeit

Ein weiteres tolles Graffit

Mitlerweile hatten sich die Wolken verzogen und wir hatten eine grandiose Aussicht über die 45 Hügel von Valparaiso.

Ausblick über Valparaiso

Während wir gerade Abendessen machten kamen dann plötzlich Simi und Simi (mit denen wir in Uyuni und San Pedro de Atacama waren) in die Küche. Was ein Zufall. Wir haben uns natürlich mega gefreut und hatten jede Menge zu erzählen…

Tag 101: Barrios Bellavista und Polanco

Das war die schlimmste Nacht auf unserer Reise: In unserem Bett gab es Bettwanzen! Und die hatten sich an uns sehr gütlich getan. Jeder von uns hatte ca. 60 Bisse, die juckten wie verrückt. Viel schlimmer als Mückenstiche. Natürlich tauschten wir sofort die Bettdecke aus, aber ob das wirklich hilft?
Wir hatten uns schon beim Frühstück total verquatscht und so kamen wir erst um halb 12 aus dem Hostel. Heute wollten wir nochmal ein paar der tollsten Graffitis der Stadt sehen und machten uns auf in das „Freiluftmuseum“ im Barrio (Stadtteil) Bellavista.

Unterwegs mit Simon, Simone und Patricia

Wir fanden auch einige schöne Graffitis, aber so ganz das Richtige war es noch nicht. Wir fuhren also ins Barrio Polanco und dort gab es dann auch einige schöne große Graffitis zu bewundern.

Streetart im Stadtteil Polanco
Streetart im Stadtteil Polanco

Am Abend kochten wir dann alle zusammen (Simi, Simi, Patricia, Sophie und ich). Macht echt Spaß in so ner großen Gruppe zu kochen. Und nach dem Essen gingen wir noch gemeinsam in eine Bar, um das Nationalgetränk Chiles auszuprobieren: Den Terremoto. Das ist süßer Weißwein mit Grenadine und einer großen Kugel Ananas-Eis. War allerdings weniger süß als gedacht, trotzdem nicht unser Favourite.

Tag 102: Auf nach Santiago

Das Tauschen der Bettwäsche hatte leider nur bedingt geholfen und wir hatten dutzende neue Bisse. Also nichts wie weg hier und ab nach Santiago. Im AirBnB wuschen wir erstmal alle unsere Klamotten in der Hoffnung keine Bettwanzen mit uns mitzuschleppen.
Danach gingen wir noch ein bisschen durchs Zentrum von Santiago. Das ist ein typisches Stadtzentrum mit Fußgängerzonen und hunderten Geschäften, aber nichts Spektakuläres.
Zum Abendessen gab‘s Fusions-Sushi. Also Sushi auf chilenisch. Mega lecker, aber mit traditionellem Sushi hatte das wenig zu tun.

Sushi auf chilenisch - teils sogar frittiert
 

Tag 103: Free Tour Santiago

Mittlerweile schon gute Tradition in jeder neuen Stadt: Eine Free Walking Tour. Wir findens super eine Stadt mit Führer kennen zu lernen und so bleibt das auch noch bezahlbar.
Los ging’s vom Plaza de Armas und dann praktisch durch die ganze Stadt.

Plaza de Armas in Santiago

Unser Führer war echt super und erzählte viel zur Geschichte. Vor allem über die Anfänge der Diktatur unter Pinochet (1973 – 1990). 

Allende war der letzte Präsident vor dem Putsch von Pinochet

Aber auch einige Kuriositäten wie zum Beispiel das Cafe with legs. Weil der Kaffee hier so schlecht ist, wird der Kaffe von leicht bekleideten Damen ausgeschenkt, die sich mit den Gästen unterhalten, um vom schlechten Kaffee abzulenken.
 
Coffee with legs - um vom schlechten Kaffee abzulenken


Ansonsten bietet Santiago vor allem viele Musseen und mit dem Viertel Bellavista ein richtig nettes Ausgehviertel. Wir hatten aber keine Lust und Zeit für Museen und gingen deshalb lieber auf den lokalen Fischmarkt und aßen dort frischen Fisch. Der war aber leider nur mittelmäßig.

Mercado Central, der Fischmarkt von Santiago

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